Wie Sie Ihr Haus vor Unwetter schützen?

Hagel, Hitze, Starkregen, Sturm - Wie gut ist Ihr Haus vor Extremwetter geschützt?

In Deutschland verursachen Naturkatastrophen wie Hitze, Sturm, Hagel oder Starkregen jährlich große Schäden. Wie der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) mitteilte, kamen Versicherer im vergangenen Jahr für Schäden in Höhe von ca. 2,5 Mrd. Euro auf. In unserem Ratgeber Immobilie stellen wir ein Online-Tool vor, mit dessen Hilfe Sie Ihr Haus vor Unwetter schützen können.

Dass sich Wetterextreme in Zukunft eher häufiger einstellen, zeigt auch ein Blick auf die vergangenen zwei Jahrzehnte. Laut Handelsblatt gehörte Deutschland in diesem Zeitraum zu den 20 meistbetroffenen Ländern weltweit. Geschuldet vor allem den immer häufiger auftretenden Hitzewellen, Stürmen, Starkregen und Hochwassern an Elbe und Donau.

Welchen Naturgefahren die eigene Immobilie ausgesetzt ist und mit welchen Maßnahmen Sie Ihr Haus vor Unwetter schützen können, zeigt das neue Online-Tool „GISImmoRisk“ des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR). Die Webanwendung ist im Rahmen des Projekts zur „Entwicklung eines Geoinformationssystems zur bundesweiten Risikoabschätzung von zukünftigen Klimafolgen für Immobilien“ entstanden und im Internet unter: https://www.gisimmorisknaturgefahren.de/ kostenfrei nutzbar.

Hagel, Hitze, Starkregen, Sturm - Wie gut ist Ihr Haus vor Extremwetter geschützt?
Starkregen sorgt nicht nur für kurzzeitige Überflutungen – er stellt auch Dach, Fenster, Türen und das Entwässerungssystem auf die Probe.

Kombination aus Gefährdungslage und Bausubstanz

Welchem potenziellen Risiko eine Immobilie ausgesetzt ist, ergibt sich aus der jeweiligen Gefährdungslage am Standort in Kombination mit der individuellen baulichen Substanz und Ausstattung – also der Widerstandsfähigkeit – einer Immobilie.

Für die Einschätzung der Gefährdungslage am Standort werden verschiedene historische und aktuelle Wetterdaten sowie Prognosen (Deutscher Wetterdienst, Deutsche Rückversicherung AG etc.) laufend in der Anwendung aktualisiert. Die individuelle Widerstandsfähigkeit der Immobilie ergibt sich hingegen aus den detaillierten Angaben des Nutzers zu Bausubstanz und Ausstattung.

So ist bspw. das Risiko für Hagelschäden weitaus größer, wenn ein Haus entsprechend viele Fensterfronten besitzt oder über einen lichtdurchfluteten Wintergarten verfügt. Das idyllisch gelegene Haus am Waldrand ist bei Waldbränden logischerweise stärker gefährdet, als eine innerstädtische Lage. Und bei einem Doppelhaus, das auf einer Anhöhe, liegt sind naturgemäß weniger Schäden durch Starkregen zu erwarten, als bei der Lage in einer Senke.

Mit ein paar Klicks zur Risikoanalyse Ihrer Immobilie

Die Nutzung der Web-Anwendung ist für den persönlichen Gebrauch kostenfrei. Nach Eingabe der Standortdaten und einer Abfrage zur baulichen Ausstattung des Gebäudes kann einfach und schnell per Maus der Standort der Immobilie auf einer Karte ausgewählt werden. Perfektionisten können auch Fotos der Immobilie hochladen.

Im Anschluss erhält man einen umfangreichen Objektsteckbrief als PDF-Dokument. Hier sind nochmals sämtliche Gebäudemerkmale aufgelistet, ebenso eine Legende zu den verschiedenen Grafiken. Darüber hinaus gibt es zu allen Naturgefahren (Sturm, Hagel, Erdbeben, Hitze, Starkregen, Blitzschlag etc.) eine Risikoeinschätzung inklusive Gefährdungsgrad und Angaben zu Unsicherheiten, was Prognosen betrifft. Ebenfalls wird ein jährlich zu erwartender Schadensatz ausgegeben.

Der Objektsteckbrief als PDF listet sämtliche Gebäudemerkmale auf und gibt zu allen Naturgefahren (Sturm, Hagel, Erdbeben, Hitze, Starkregen, Blitzschlag etc.) eine Risikoeinschätzung inklusive Gefährdungsgrad ab.
Der Objektsteckbrief als PDF listet sämtliche Gebäudemerkmale auf und gibt zu allen Naturgefahren (Sturm, Hagel, Erdbeben, Hitze, Starkregen, Blitzschlag etc.) eine Risikoeinschätzung inklusive Gefährdungsgrad ab.

Fazit

„GIS-ImmoRisk“ sensibilisiert Eigentümer, aber auch Käufer, Investoren, Bauträger und Bauherren für die sich durch den Klimawandel ändernde Gefährdungssituation einer Immobilie. Sie zeigt Potenziale für bauliche Maßnahmen auf mit denen sich zukünftige Gefährdungen durch Wetterextreme, bereits während der Bauplanung, aber auch nachträglich, mindern lassen. Zudem gibt sie Hinweise darauf, mit welchen wetterbedingten Schäden man an einem Standort – im Rahmen des Erhalts, der Bewirtschaftung und Versicherung einer Immobilie – rechnen sollte.

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