Immobilienpreise Halle: Rückkehr zur Normalität

Wie sich die Preise für Privatimmobilien 2023 entwickelt haben und welche Prognosen Experten jetzt aufstellen

Das Wissen über die Entwicklung der Immobilienpreise in Halle ist für Eigentümer von großer Bedeutung. Denn ein erfolgreicher Hausverkauf gelingt nur dem, der sich am Markt auskennt und seine Immobilie richtig platziert – mit dem richtigen Preis zur richtigen Zeit. In den letzten 12 Jahren kannten die Preise für Häuser und Eigentumswohnungen nur eine Richtung: Nach oben. Laut Wohnimmobilienpreis-Index der Deutschen Bundesbank vom 04. April 2023 waren selbstgenutzte Immobilien in Deutschland 2022 um 120 % teurer als noch im Jahre 2010. Käufer mussten also mehr als das Doppelte als noch vor 12 Jahren bezahlen. Ähnlich sah es in unserer Region aus: Während 2014 der durchschnittliche, tatsächliche Verkaufspreis für ein Einfamilienhaus in Halle – Baujahr vor 1990 – bei ca. 187.000 Euro lag, kletterte dieser bis auf einen Wert von 390.000 Euro Ende 2022.

Die Gründe für diese Entwicklung lagen an der gestiegenen Nachfrage nach Wohnimmobilien sowie an der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank. Wer eine Immobilie finanzieren musste, konnte dies bis Frühjahr 2022 unter sehr günstigen Zinsbedingungen tun. Seit dem Ende dieser unnatürlich lang anhaltenden Tiefzinsphase sind die Kreditzinsen von ca. 1 % auf über 4 % angestiegen – und damit auch die Finanzierungskosten für den Käufer. Die Nachfrage nach Häusern und Eigentumswohnungen in Halle und dem Saalekreis ist grundsätzlich nach wie vor hoch, demgegenüber das Angebot noch überschaubar. Allerdings stehen Kaufinteressenten aufgrund der Inflation und der steigenden Bau- bzw. Sanierungskosten weniger finanzielle Mittel zur Verfügung.

Weiterer, entscheidender Faktor für den aktuellen Verkaufswert: der energetische Sanierungszustand eines Gebäudes. Der starke Anstieg der Energiekosten sowie die Unsicherheit rund um die erhöhten Energie-Anforderungen aus dem Heizungsgesetz lässt Interessenten kritischer auf die Energieeffizienz der angebotenen Immobilie schauen. Je schlechter die Energieeffizienzklasse von Haus oder Wohnung desto höher werden die Kosten eines möglichen Heizungstausches und weiterer energetischer Sanierungsmaßnahmen für den neuen Eigentümer sein. Weniger Preisabschläge sind dagegen bei Wohnimmobilien mit höheren Energiestandards zu verzeichnen. Diese energetische Bewertung spielt in der Preisbildung für alle Eigenheimtypen und unabhängig von deren Lage eine große Rolle.

Mit welchen Preisentwicklungen ist nun allgemein für Wohnimmobilien in Halle und den Saalekreis zu rechnen? „Nach Rückgängen der Verkaufspreise innerhalb eines Quartals Anfang 2023 von ca. 20 %, ist inzwischen eine Seitwärtsbewegung zu beobachten“, so Ralf Bauer, Geschäftsführer von immoHAL. „Die Immobilienpreise haben sich nach dem künstlich durch die EZB hochgetriebenen Preisniveau wieder normalisiert. Weitere signifikante Zinserhöhungen seien nicht zu erwarten. Eine Rückkehr zu den historisch niedrigen Kreditzinsbedingungen sei nach einhelliger Meinung von Fachleuten ausgeschlossen.

Immobilienverkäufern rät Bauer, sich einen Experten zu suchen, der sich auf dem regionalen Markt auskennt, um das Eigenheim mit einem marktgerechten Preis den Kaufinteressenten und den finanzierenden Banken optimal zu präsentieren. Dazu fügt Bauer an: „Wir sehen durch die aktuelle Stabilisierung der Preise, dass Käufer und Verkäufer die derzeitige Situation zunehmend akzeptieren. Zu vielen Immobilien gibt es auch Kaufinteressenten, man sollte dem Verkauf im Moment nur etwas mehr Zeit geben.“

Das könnte Sie interessieren

Ähnliche Beiträge

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Bitte füllen Sie dieses Feld aus.
Bitte füllen Sie dieses Feld aus.
Bitte gib eine gültige E-Mail-Adresse ein.
Sie müssen den Bedingungen zustimmen, um fortzufahren.

Menü